Das Jahr 2018 verlief für den Schreinermeisterverband insgesamt gut. Die tiefe Zinslage verschaffte den Betrieben eine erfreuliche Arbeitsauslastung, die Lehrabschlussprüfungen waren erfolgreich.
Die ordentlichen Geschäfte konnten an der Generalversammlung zügig erledigt werden. Die Verbandsrechnung schloss ausgeglichen ab, bei der ÜK-Kasse konnte dank der stetigen Optimierungen im Ablauf und in der Organisation ein Gewinn erzielt werden. Aus dem Vorstand verabschiedet werden musste der ehemalige Chefexperte Roland Koch. Er möchte sich wieder verstärkt in seinem eigenen Unternehmen engagieren. Koch war das Bindeglied zum Zentrum für berufliche Weiterbildung (ZbW) in St. Gallen. Eine Ersatzwahl wurde nicht vorgenommen. Grosse Aufmerksamkeit erhielten die Berichte der Holzfachschule und der Berufsschule.
Herausforderung nicht hausgemacht
Die Appenzeller Holzfachschule in Teufen ist der Stolz der Berufsverbände der Schreiner und der Zimmerleute. Sie steht nicht nur für eine erstklassige Berufsausbildung, sondern auch für den hohen Stellenwert der Holzbranche im Appenzellerland. Es gibt nur noch wenige appenzellische Berufsverbände, welche die gesamte Ausbildung dort durchführen können. Die tiefen Schülerzahlen stellen nun aber eine Herausforderung dar, die nicht hausgemacht ist. Im Gegenteil, die Lehrlingszahlen der Schreiner sind im Vergleich mit anderen Berufsgattungen nach wie vor erfreulich. Trotzdem müssen Anpassungen getroffen werden. So verlässt Andreas Meier auf Ende Schuljahr das Ausbilderteam.
Kursoptimierungen und die Zusammenarbeit mit ausserkantonalen Verbänden sollen das Defizit bei der Holzfachschule beheben. Nicht zuletzt hofft man aber, dass dank der aktuell wieder steigenden Schülerzahlen in den Primarschulen auch die Lehrlingszahlen der Schreiner mittelfristig wieder steigen werden.
LAP im Zeichen der Digitalisierung
Veränderungen gibt es auch im Berufsunterricht. Bereits vor vier Jahren wurde die erste Schreinerklasse am Berufsbildungszentrum Herisau (BBZ) mit eigenen Laptops ausgerüstet. Damit nahmen die Appenzeller Schreiner eine Vorreiterrolle ein, sowohl im Vergleich zu anderen Berufsgattungen am BBZ, als auch im Vergleich mit anderen Sektionen des VSSM. Nun steht dieser Jahrgang vor der Lehrabschlussprüfung. Erstmals werden also die CAD-Pläne auf den eigenen Laptops erstellt, nachdem bis vor zwei Jahren teilweise noch von Hand gezeichnet werden durfte. Auch sind sämtliche schulischen Unterlagen digital vorhanden.