Nationaler Zukunftstag - wie weiter?

Am Nationalen Zukunftstag sollen Kinder und Jugendliche erstmals Berufsluft schnuppern. Archivbild: Freba Möbel AG

Der VSSM findet das aktuelle Format «Seitenwechsel» für den Nationalen Zukunftstag weder zeitgemäss noch zielführend. Weitere Verbände des Ausbaugewerbes unterstützen das Anliegen. Gemeinsam haben sie ein Schreiben zuhanden des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) verfasst, um die Diskussion anzustossen. 

Am 9. November war es wieder so weit: Der Nationale Zukunftstag fand schweizweit statt. Eine grosse Anzahl Betriebe in der Schreinerbranche hat sich an diesem Tag engagiert und jungen Menschen den Beruf der Schreinerin respektive des Schreiners nähergebracht. Vermutlich hat aber lediglich eine überschaubare Anzahl Unternehmen aus dem Gewerbe die lancierte bundesweite Kampagne unter dem Titel «Seitenwechsel» genutzt. Und dies aus gutem Grund.

Das Format ist nicht zeitgemäss

Das jetzige Format unter dem Titel «Seitenwechsel» ist aus Sicht des Verbands Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten VSSM weder zeitgemäss noch zielführend. Junge Menschen sollen an diesem Tag das erste Mal für die Berufswelt begeistert werden. Ob dies in einem klassischen Männer- oder Frauenberuf passiert, sollte in der heutigen Zeit keine Rolle mehr spielen.

Stereotypen zu hinterfragen und im besten Fall abzubauen, ist sicherlich wichtig und richtig. Aber dies wird kaum passieren, wenn jungen Menschen suggeriert wird, dass zum Beispiel der Beruf des Schreiners respektive der Schreinerin ein Männerberuf ist. Hier werden eher vorgefertigte Meinungen zementiert und nicht aufgeweicht.

Die Begeisterung für eine Lehre steht im Vordergrund

Zudem zielt diese Diskussion aus Sicht des VSSM an der Grundproblematik vorbei. Die Berufslehre steht unter Druck. Dies ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass der gymnasiale Bildungsweg von immer mehr Jugendlichen (und deren Eltern/Umfeld) präferiert wird. Deshalb sollte man sich darauf konzentrieren, junge Menschen ganz generell für eine Berufslehre zu begeistern. Die jetzige Einschränkung des «Seitenwechsels» sollte hinterfragt werden. Die grundsätzliche Ausrichtung des Zukunftstages (Perspektive geben, Nachwuchsförderung, Stereotypen hinterfragen und neue Horizonte aufzeigen) kann der VSSM mit gutem Gewissen unterstützen.

Weitere Verbände unterstützen das Anliegen

Der VSSM und weitere Verbände des Ausbaugewerbes haben deshalb ein Schreiben zuhanden des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) verfasst, um eine offene Diskussion über die zukünftige Ausrichtung des nationalen Zukunftstags anzustossen.

Dieses Schreiben und weitere Informationen zum politischen Engagement sind hier zu finden.