Obwohl sich die Geschäftsstelle der Aargauer Schreiner seit vielen Jahren in Zofingen AG befindet, war die Frohburgerstadt vor 32 Jahren zum letzten Mal Tagungsort der Aargauer Schreiner, wie Sektionspräsident David Kläusler in seiner Begrüssung feststellte. Das vergangene Verbandsjahr war nicht von grossen Veranstaltungen geprägt. Gleichwohl gab es einiges zu berichten.
Nebst dem traditionellen Lehrlingswettbewerb hatte man sich für eine neue Form der Lehrabschlussfeier entschieden. Diese wurde von einem Grossteil der Teilnehmenden als richtig und fortschrittlich empfunden. Weder die durch Hans Gatschet präsentierte, positive Jahresrechnung noch die Jahresberichte aus den einzelnen Bereichen gaben zu Diskussionen Anlass. Einstimmig genehmigt wurde die Beschaffung einer Tischkreis- und einer Bandsäge für die Kurswerkstätten in Lenzburg.
Neues Marketingkonzept
Um den Vorgaben des Zentralverbandes nachzuleben, wurde nebst einem bereits vorgestellten Leitbild auch ein neues Marketingkonzept entwickelt, welches durch Vize-Präsident Thomas Zulauf vorgestellt wurde. Zu den bevorstehenden Veranstaltungen im September gehört nebst dem Lehrlingswettbewerb die Aargauische Berufsschau in Wettingen, an der die Aargauer Schreiner mit einem neuen Konzept aufwarten werden. In Vorbereitung ist auch die Sektionsmeisterschaft. Angedacht ist ausserdem die Teilnahme am «Nachwuchsstar» im Rahmen der Holz 19 im Oktober.
Spezifischer unterrichten
Mit Genugtuung haben die Schreiner die Entscheidung der Aargauer Regierung hinsichtlich der Berufsschulstandorte zur Kenntnis genommen. Man ist überzeugt, dass durch die Schaffung der Kompetenzzentren ab 2021 noch spezifischer und umfassender unterrichtet werden kann.
Zur Erweiterung und zur Modernisierung der ÜK-Werkstätten in Lenzburg hat der Verband rund 400 000 Franken investiert. Die frei werdende Stelle von Kursinstruktor Kurt Engeler, der bald pensioniert wird, konnte mit Philipp Heiz besetzt werden.
Bauliches Kulturgut schützen
In seiner Ansprache hob David Kläusler die Wichtigkeit der Initiative hervor, welche zum Ziel hat, dass im Aargau jährlich an mindestens drei Prozent der bestehenden älteren Bauten und Anlagen energietechnische Sanierungen mit Förderprogrammen finanziell unterstützt werden.
Weiter sprach Kläusler ein aktuelles Thema an: den Grossbrand der Kathedrale Notre-Dame in Paris. Dort war ein grosser Teil alter Handwerkskunst unwiderruflich zerstört worden. Auch wenn Kunsthistoriker und Spezialisten fähig sind, beschädigte historische Bauten wieder herzustellen, fehlt diesen Objekten die dem Schreiner bestens bekannte Alterspatina.
Der Mensch bleibt die treibende Kraft
Die Arbeitswelt, so Regierungsrat Markus Dieth in seiner Grussbotschaft, befinde sich im steten Wandel. Um sich gegen die Massenprodukte durchzusetzen, können sich die Schreiner auf das vielfältige Angebot ihrer Dienstleistungen fokussieren. Bestimmt werde die Digitalisierung vor den Werkstatttüren nicht Halt machen. Er sei aber überzeugt, dass sich dadurch neue Perspektiven eröffnen und die Schreiner diese Herausforderung annehmen werden.
Stadtammann Hans-Ruedi Hottiger zeigte sich beeindruckt von der Weitsicht der Aargauer Schreiner, hatte doch der Verband bereits in den 90er-Jahren einen «Macher-Spot» im Regionalfernsehsender Tele M1 platziert. Die Grüsse des Zentralverbandes überbrachte der Aargauer Vertreter Heinrich Hochuli. Nebst der Wiederholung der erfolgreichen Weihnachtsbaumaktion soll am 17. Oktober in Basel auch das 75-Jahr-Jubiläum Schreinerhaus Bürgenstock gefeiert werden. Den Abschluss einer gelungenen Generalversammlung bildete ein Referat des Organisationsentwicklers Bernhard Schweizer zum Thema «Besser machen statt nur besser wissen».
www.vssm-aargau.ch