Starke Arbeitgeber im Hintergrund

Ueli Mischler, Berufsbildner bei der Herzog Küchen AG, und die Lernende Samanta Kämpf arbeiten an einem Übungsstück. Bild: Herzog Fenster Küchen AG

Die World Skills sind nicht nur für die Teilnehmer und Experten etwas Besonderes, sondern auch für die Arbeitgeber. Für die Herzog Küchen AG in Unterhörstetten TG ist Samanta Kämpf die erste Teilnehmerin überhaupt an Berufsmeisterschaften.

World Skills. Die Arbeitgeber stehen im Schatten der World-Skills-Teilnehmer, sind aber meistens Initianten, Sponsoren und Förderer der Jungschreiner zugleich. Nebenbei profitieren die Lehrbetriebe aber auch von einer erhöhten Publizität. Die jüngsten Beispiele der Medaillengewinner Sven Bürki, Fabio Holenstein, Reto Ettlin und Prisco Egli haben gezeigt, dass die Unternehmen besonders in ihrer Standortregion vermehrt und besser wahrgenommen werden. Dies ist aktuell auch bei der Firma Herzog Küchen AG, Arbeitgeberin der World-Skills-Teilnehmerin Samanta Kämpf, der Fall. 

Vom Potenzial überzeugt

Das Potenzial von Samanta Kämpf haben Berufsbildner Ueli Ueli Mischler und Josef Niedermann, Leiter Technik bei der Herzog Küchen AG in Unterhörstetten TG, schon im zweiten Lehrjahr erkannt. «Da ich selber 1985 an den World Skills teilgenommen hatte, habe ich vorgeschlagen, dass Samanta an den Berufsmeisterschaften mitmachen könnte», sagt Niedermann. Zuvor hätte das Unternehmen keine Lernenden an den Wettbewerb geschickt. Man habe sich zuerst informieren müssen. «Von ihrem Können und ihrer Präzision her haben wir gehofft, dass sie den Sprung in die Schweizer Nationalmannschaft schafft. Doch dass unsere Lernende gleich an den World Skills teilnehmen kann, war eine tolle Überraschung.»

Der Aufwand für Samanta Kämpf wurde im Laufe des World-Skills-Zyklus immer grösser. «Wir haben gesehen, dass sie nicht nur in der Freizeit trainieren kann und wir als Unternehmen daran partizipieren müssen», sagt Niedermann. Deswegen habe man mit der Lernenden eine gewisse Anzahl Stunden abgemacht, in denen sie sich auf die Wettkämpfe vorbereiten kann. Die letzten Monate hat die junge Schreinerin jedoch im Betrieb von Experte Tobias Hugentobler verbracht, um optimal trainieren zu können. Für diese Zeit der Abwesenheit habe man ein Budget erstellt, erklärt Niedermann. «Da wir ein grösserer Betrieb sind, ist das Fehlen von Samanta Kämpf nicht so sehr ins Gewicht gefallen wie das bei einem Kleinbetrieb der Fall wäre.»

Motivation für die anderen Lernenden

Ab sofort schickt die Herzog Küchen AG alle Lernenden an die Berufsmeisterschaften, wie der Leiter Technik sagt. «Der Erfolg von Samanta Kämpf ist natürlich eine grosse Motivation für die anderen. Diese verfolgen nun auch interessiert ihren Weg zu und an den World Skills.» Das Unternehmen beschäftigt insgesamt acht Lernende. Josef Niedermann und Ueli Ueli Mischler fliegen Ende August als Besucher an die Berufsweltmeisterschaften nach Kazan und werden ihre Lernende vor Ort anfeuern. «Ich freue mich und bin natürlich gespannt auf ihr Abschneiden.» 

www.herzog-kuechen.ch/de