Jakob Stark: der Erfahrene

Der Thurgauer Jakob Stark bewirbt sich erneut für einen Sitz im Ständerat. Bild: Reto Schlatter

Er weiss, wie es geht: Jakob Stark (SVP) aus dem Kanton Thurgau möchte nochmals vier Jahre im Ständerat mitbestimmen. Als Präsident der Lignum Schweiz kennt der 65-Jährige die Herausforderungen für die Holz- und Schreinerbranche. 

Herr Stark, welche sind Ihre Anliegen, die Sie in Bern vertreten möchten? 

Für mich gibt es drei Grundsätze, für die ich einstehe: Eigenverantwortung, Föderalismus und Sicherheit. Daraus ergeben sich verschiedene Themen wie zum Beispiel die Eigeninitiative zu stärken. Das heisst, man soll Anreize für Privatinitiativen schaffen und nicht alles vom Staat erwarten. Zudem ist es mir wichtig, dass den verschiedenen Branchen der Wirtschaft im Land Sorge getragen wird, insbesondere der Holzwirtschaft. Das bringt Sicherheit. Für die Holzverarbeitungsbetriebe möchte ich für gute Rahmenbedingungen sorgen. Man muss diese pflegen und verbessern. 

Welchen hölzigen Aspekt könnten Sie ins Parlament einbringen? 

Bei der «Integralen Wald- und Holzstrategie 2050», in der die Wald- und die Ressourcenpolitik Holz zusammengeführt werden und die 2025 in Kraft tritt, werde ich mich aktiv einbringen. Mir ist wichtig, dass im CO2-Gesetz und in der Kreislaufwirtschaft Materialien, die CO2 speichern und bei der Produktion wenig COerzeugen, entsprechend gewürdigt und abgegolten werden im Sinne einer konsequenten und anreizorientierten CO2-Politik. Auch die Bildungspolitik und die Raumplanung sind für die Wald- und Holzbranche wichtig. 

Weshalb gehören Sie der SVP an? Haben Sie sich schon einmal einen Parteiwechsel überlegt oder sogar schon vollzogen? 

Seit meinem 28. Lebensjahr bin ich Mitglied der SVP. Für mich ist das schon fast eine Familienangelegenheit. Denn schon mein Vater war Mitglied der BGB, aus der die SVP hervorging. Ich habe bäuerliche Wurzeln und gehöre der reformierten Konfession an, das entspricht der traditionellen SVP im Kanton Thurgau. Selbstverständlich teile ich nicht immer die Meinungen aller Parteikolleginnen und -kollegen. In der Partei wird diskutiert. Zudem behagt mir lautes und aggressives Verhalten weniger. Doch das Milieu der Partei als Volkspartei passt zu mir. Sie ist meine politische Familie.  

Wie reagieren Sie, wenn jemand in einer Diskussion falsche Fakten verbreitet? 

Je nachdem. Bei einem hoffnungslosen Fall lasse ich es gut sein. Das brächte nichts. In einer sachlichen Diskussion hingegen würde ich ruhig bleiben und versuchen zu vermitteln und die Dinge richtig zu stellen. Das kann auch mal intensiver werden. Mir ist wichtig, alle Fakten auf den Tisch zu legen und Klartext zu reden. 

Man hört immer wieder von den vielen parlamentarischen Gruppen, die es geben soll. Was hat es mit diesen auf sich und welchen gehören Sie an? 

In der Tat gibt es viele parlamentarische Gruppen, fast wie Sand am Meer. Grundsätzlich sind bei diesen alle Ratsmitglieder willkommen. Ich hatte mich anfänglich in fast zu vielen angemeldet. Ich musste aufpassen, dass ich mich nicht verzettle. In den Gruppen «Wald und Holz» sowie «Geschichte» bin ich Co-Präsident. Daneben bin ich unter anderen bei «Bauen Schweiz», der Gewerbe- und der bäuerlichen Gruppe dabei. Für mich sind diese gute Orte des Austausches über politische Sachthemen und eine gute Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Gerne nehme ich jeweils auch an der parlamentarischen Jass-Meisterschaft teil oder am 20-Minuten-Lauf «Parlamotion» rund um das Bundeshaus, der einmal im Jahr morgens früh um 6.30 Uhr stattfindet.

Zur Person: 

Jakob Stark wurde 1958 geboren und wohnt in Buhwil im Kanton Thurgau. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er weist einen grossen Rucksack an politischer Erfahrung auf: Er war unter anderem Gemeindeammann von Kradolf-Schönenberg, Kantonsrat und Thurgauer Regierungsrat. Seit 2019 sitzt er für den Kanton Thurgau im Ständerat. Er ist zudem Präsident der Lignum Holzwirtschaft Schweiz. 
Weitere Informationen gibt es auf seiner Website